Dienstag, 7. Juli 2020

Auf dem Weg ins Hochland

Am Dienstag früh bin ich zu "Camper Iceland" gefahren, um mein mobiles Heim abzuholen.
Der Pick Up stand bereit, modern und gut ausgerüstet. Auf der Ladefläche hatte man einen Campaufbau festgezurrt. Als ich reinging, dachte ich an mein Uralt-Camper vor 25 Jahren...es sah Innen so aus und es roch auch so...
Ich musste eh noch einkaufen, also holte ich auch Lavendelspray mit Alkohol und sprühte erst einmal den Nostalgiecamper ein.
Lavendel desinfiziert und entspannt...sehr zu empfehlen...
Später konnte ich nachlesen, dass der Aufsatz 2015 gebaut wurde....also gar nicht so alt war.
Ich war der erste Kunde seit 4 Monaten und niemand hatte mal gelüftet....,
 jetzt ist die Luft ausgetauscht, sauber war es eh, und die Abnutzung ist Nostalgie pur...Passt...

Dann ging es los...

Erst einmal bin ich an der Hauptstadt vorbei ein Stück Ringstraße an der Südküste gefahren.
Dann die 26 entlang ins Hochland.
Es wurde nun endlich isländisch...weite Blicke, klare Luft, mal Regen, Sonne, immer starker Wind...der Blick geht hinüber zum Vatnajökull, unter dessen Gletscher gerade der Vulkan Grimsvötn grummelt.


Auf der anderen Seite der terrassenförmige Abbruch der Hochebene.
Unbegradigte Flüsse, Wiesen, kahle Berge und Gletscher im Hintergrund...das ist der Süden von Island.

Und hier zum vollen Genuss die Szene mit Ton...



Ich machte am Abend stopp bei Hauneyjar. Hier darf ich campen und es gibt auch schnelles W-Lan (seit 2005 darf man in Island nur noch an ausgewiesenen Plätzen übernachten, vor 25 Jahren haben wir mitten in einem Fluß übernachtet...da der Camper feststeckte und wir auf einen Jeep zum Rausziehen am anderen Vormittag hofften...).

Morgen früh kommt ein Ranger, er wird mich beraten, ob die geplante Route doch geht...habe aber eine Alternative: Einen Tag auf der Hochebene wandern und dann den Jeep-Track über Landmannalaugar nehmen..
Mal schauen...

Nun bin ich mitten drin...in einer freien und herben Landschafft, befreit von Masken und Infektionsgefahr...Meldungen, dass 500 Leute, die bei einem Gottesdienst waren, in Quarantäne müssen oder dass in den USA auf Massenpartys Infizierte eingeladen werden, so eine Art "Russisch-Roulette"..sind weit weit weg und klingen wie von einem anderen Planeten...
Die Welt knallt durch und ist krank...für kurze Zeit darf ich in einer Art Paradies leben.

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